Die 2002 gegründete EBH AG ist mit circa 450 Mitglieder-Standorten die größte Kooperation für Baubeschläge in Europa. Viele Unternehmen aus dem Kreis der EBH Mitglieder sind seit vielen Jahren im Fachkreis PRO.ELEMENT organisiert. Diese bewährte Arbeit wird auch in Zukunft fortgeführt – und mit dem neuen Fachkreis ELEMENTec gezielt um strategisch bedeutsame Tätigkeitsfelder erweitert. „Somit versetzen wir die Fachhandelsunternehmen noch besser in die Lage, im Sinne eines 360-Grad-Ansatzes komplexe Leistungen rund um Türelemente, Baubeschläge und Technik für Planer, Architekten, Gebäudebetreiber und Errichter erbringen zu können“, unterstreicht Dr. Christoph Grote, E/D/E Geschäftsführer Ware und Vertrieb. 

Türindustrie unterstützt die Initiative
Die Komplettlieferung von Element und Technik wird insbesondere durch Prüfvorschriften, Regelwerke und Normen wie die EN-14351 oder die BauPVO (EU-Bauproduktenverordnung) vorangetrieben. Auch BIM wird durch die Digitalisierung der Planungsprozesse die ganzheitliche Betrachtung weiter verstärken, macht Frank Brandenburg, Leiter Mitgliedermanagement beim E/D/E, deutlich: „Aus Gründen der Effizienz wird die Türtechnik schon heute oft gemeinsam mit der Tür bestellt – ein Trend, der sich in naher Zukunft weiter verstärken dürfte. Gleichzeitig sind Händler immer stärker als Dienstleister bei Service und Wartung gefragt. Mit dem neuen Fachkreis werden wir geeignete Lösungskonzepte schaffen, um diese Marktpotenziale aktiv zu bearbeiten.“ Dadurch können die Händler für die Hersteller weiter an Bedeutung gewinnen, indem zum Beispiel die Zusammenarbeit mit ausgewählten Beschlagherstellern im Objektgeschäft verstärkt wird. Brandenburg: „Wie wir aus ersten Gesprächen wissen, steht die Türindustrie hinter diesem Konzept und begrüßt unsere Initiative.“

Der Fachkreis ELEMENTec spricht gezielt Händler mit Kompetenz im Bereich Bauelemente an und wird einen neuen Leistungskreis mit spezifischen Inhalten abbilden. Zum Start sind die beiden Kompetenzgruppen Tür-Engineering und Errichter-Sicherheitstechnik geplant. „Die gemeinsame Gründung stellt sowohl für das E/D/E als auch für die EBH einen bemerkenswerten Schritt dar, durch den wir vielfältige Chancen für unsere Händler erwarten“, schildert Tammo Berner, Vorstand der EBH AG.

Konzentration auf Sanierungsgeschäft
Die Ausrichtung in der Marktbearbeitung ist bereits klar umrissen: Da sich die Industrie vornehmlich auf große Bauprojekte konzentriert, 
ergeben sich insbesondere bei mittleren und kleineren Bauprojekten sowie im Sanierungsgeschäft vielversprechende Perspektiven für den 
Produktionsverbindungshandel. Hinzu kommen weitere Chancen in der anschließenden Wartung und im Ausbau sowie der Umrüstung in bestehenden Gebäuden. Denn mit der steigenden Komplexität etwa bei der Fluchtwege- oder Brandschutztechnik wächst auch der Marktbedarf für kompetente Service-Leistungen. Bei Sicherheitstechnik zum Beispiel wird ein verlässlicher Support 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr erwartet. Die Elektrifizierung der Türtechnik sowie mehr Prüfvorschriften lassen ebenfalls die Anforderungen wachsen. Der neue Fachkreis soll daher ein umfassendes Leistungsangebot abdecken, das sich wiederum in den beiden geplanten Kompetenzgruppen Tür-Engineerings und Errichter-Sicherheits-Technik widerspiegelt. Das bringt für die mitwirkenden Handelsunternehmen gewisse Voraussetzungen mit sich: Sie sollten über fachliche Expertise und entsprechende personelle Ressourcen mit Planungskompetenz verfügen oder bereit sein, diese zu schaffen. Dazu sind im Fachkreis beispielsweise auch Schulungsangebote vorstellbar. 

Neue Geschäftsfelder erschließen
Im Bereich des Tür-Engineering etwa können die Händler den Zielgruppen Architekten und Verarbeiter umfassende Fachplanungsleistungen zur Verfügung stellen bis hin zur Unterstützung mit BIM-Daten. Auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder wie elektronische und mechanische Schließanlagen gehört dazu. Im nächsten Schritt ist es möglich, für definierte Segmente wie Office oder Health Care maßgeschneiderte Lösungspakete mit den Herstellern zu definieren und beim Verarbeiter zu etablieren. Im Bereich Errichter-Sicherheits-Technik wiederum sind komplexe Anforderungen im Smart-Building zu bearbeiten. Hier kann der Fachhandel neben der Systemberatung ebenfalls Wartungs- und Serviceleistungen erbringen. Zu den Voraussetzungen für eine aktive Marktbearbeitung zählen umfassende Kenntnisse in IT- und Netzwerktechnik sowie Elektrotechnik.

Leistungsinhalte festlegen
Mit den ersten Unternehmen, die nach dem Kick-off die Fachkreisvereinbarung unterzeichnet haben, finden in den kommenden Wochen konzeptionelle Gespräche statt, um den Maßnahmenplan und die Leistungsinhalte weiter zu konkretisieren. Anschließend wird auch der Austausch mit der Industrie gesucht. Jens Schlaeger, Vorstandsvorsitzender der EBH AG, umreißt das Ziel: „Bis Ende 2022 soll das Konzept soweit konkretisiert sein, dass die Händler ab dem kommenden Jahr aktiv den Sanierungsmarkt bearbeiten können. Damit befinden wir uns auf einem sehr guten Weg.“